Montag, 23. Mai 2016

Monday Hangover #10: German Clasico // #dankepep // Finalzeit


Fußball-Europa lässt es krachen! Auf dem ganzen Kontinent standen am Wochenende die Pokalendspiele an, bei den "Big Four" Spanien, England, Deutschland und Italien ging es überall in die Verlängerung. Vor allem unser deutsches Endspiel sorgte mal wieder für jede Menge Gesprächsstoff, wir haben einen großen Fußballabend erlebt. Nächste Woche dann Champions League Finale, irgendwie wird da doch bisher überraschend wenig drüber geredet, oder?


FCB-BVB, ganz Fußballdeutschland fieberte am Samstag dem Traumfinale, dem "deutschen Clasico" entgegen. Mario Götze konnte wegen eines Rippenbruchs nicht gegen seine alte (und vielleicht bald wieder neue) Liebe antreten, und aus irgendeinem nicht ersichtlichen Grund ging in den Medien nichts anderes mehr ab. Götze, in den wichtigen Spielen stets nur der Bespaßer von Sven Ulreich auf der Bayern-Bank, fällt aus und wir haben nichts anderes zu besprechen? Nun, im Nachhinein vielleicht doch berechtigt, gerade in der Verlängerung hätte der WM-Held den Bayern sicherlich gut getan. Springen wir also nun zu DEM Aufreger der Partie, 37. Minute, Ribery gegen Castro, ganz Dortmund fühlt sich hintergangen. Zum dritten Mal sie es nun schon in großen Finals gegen Bayern geschehen, sagen sie. Ob sie damit Recht haben, muss jeder für sich entscheiden, den besten Spruch dazu brachte jedoch ARD-Experte Mehmet Scholl in der Halbzeit: "Es gucken ja auch Kinder zu. Liebe Kinder, bitte nicht im Sandkasten mit dem Finger ins Auge des anderen, nehmt einfach die Plastikschaufel und schlagt zu!"

Ein Hoch auf Mehmet Scholl


Der Rest der Geschichte ist bekannt, Ribery blieb auf dem Platz, Bayern dominierte, Bender und Sokratis scheiterten vom Punkt (Kimmich auch, und wie!), Philipp Lahm streckt den Pott in den Himmel. Diesen reichte er jedoch schnell an Pep Guardiola weiter, der bei seinem letzten Spiel natürlich im Mittelpunkt stand. Sein unglaublicher Heulkrampf nach Abpfiff wird wohl für immer in die Pokalhistorie eingehen, die Taktikmaschine Pep wird plötzlich zum Mensch. Sonntag ging es für die Münchner dann nochmal auf den Marienplatz, wo Guardiola gebührend verabschiedet wurde. Großes Kompliment an die Bayernfans, die keinerlei Feindseligkeit sondern ausschließlich Dankbarkeit an den Tag legten. Und das zurecht, schließlich ist es dem Katalanen anzukreiden, dass die Bayern einer der besten Klubs der Welt geworden ist.

Schneller Überblick über den Rest von Europa: Barca macht mit einem 2:0 n.V. im Calderon gegen Sevilla bei insgesamt drei roten Karten das Double perfekt. Crystal Palace schnuppert lange an der Überraschung, doch Lingard zerstört alle Träume und sorgt für die Party in Wembley, die aber auch die Entlassung von Louis van Gaal nicht mehr verhindern konnte. Milan hält in Rom lange gut mit, muss sich aber aufgrund des Jokertreffers von Alvaro Morata doch noch der alten Dame Juventus geschlagen geben. Zlatan hat noch ein letztes Mal zum Abschied zlataniert und PSG den Pokal gegen Marseille beschert. In Schottland stieg unterdessen der Zweitligist Hibernian auf den Thron und eroberte mit der Hymne die Herzen der Fans in ganz Europa:


Relegations-Wahnsinn


Nächsten Samstag dann also das große Madrid-Derby um die Krone Europas in Mailand, und den Sonntag danach schon der erste Test der Nationalmannschaft gegen Slowakei! Irgendwie redet doch im Moment noch kein Mensch über das CL-Finale, wo bleibt der Hype? Was wird uns erwarten, wütende Rachegelüste von Atletico oder ein kontrollierter und allseits die Lage beherrschender Auftritt der Königlichen? Vorher noch das deutsche Saisonfinale mit den Rückspielen der Relegation. In Frankfurt schrieb der Fußball mit dem Eigentor von Marco Russ eine seiner bittersten Geschichten, ansonsten sorgte eher der brennende Nürnberger Auswärtsblock als das Fußballspiel für Aufmerksamkeit. Sky-Kommentator Wolf Fuss fragte ironisch: "Ist in Nürnberg Sylvester ausgefallen?" Eine Klasse tiefer stehen die Würzburger Kickers nach dem 2:0 über den MSV Duisburg vor dem Durchmarsch in Liga zwei, Bernd Hollerbach ist nun vollständig aus Felix Magaths Schatten herausgetreten.


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